Aus dem Verein

Der Verein Mitraspera e.V. ist eine lebendige Gemeinschaft und davon möchten wir auch gerne berichten. Daher haben wir auf unserer Seite einen Bereich eingerichtet, wo wir immer mal wieder von spannenden oder auch alltäglichen Themen des Mitraspera e. V. erzählen werden.

Noch ein Wiki?

Noch ein Wiki? Von Tim Pilotto Ich bin ein großer Freund von Wikis. Die Mythopedia hier ist das fünfte Wiki an dem ich mitarbeite. Die Wikipedia, das deutsche und englische Warhammer 40k Lexicanum, das LARP-Wiki und zwei Versionen des Mythodea Ost Wikis. Und ich mag es noch immer. Wikis sind nicht die ideale Form um Inhalte zu präsentieren und die Unterschiede zwischen den oben aufgelisteten Wikis sind enorm – nicht alle sind enzyklopädisch gedacht, nicht alle befassen sich mit fiktiven Inhalten und die Zugänglichkeit für die Mitarbeit ist auch sehr unterschiedlich geregelt.  Aber Wikis haben einen gewaltigen Vorteil bei der digitalen Zugänglichkeit. Es ist sehr leicht Seiten anzupassen, zu verlinken, zu kategorisieren, sie zu übersetzen, eine Kommentarfunktion ist implementierbar und sie bieten eine simple Möglichkeit um viele Texte in einheitlichem Design zu sammeln und zu verknüpfen. Auch die Bearbeitung ist denkbar einfach, wenn einmal ein Design steht ist es für den Autor einer Seite komplett egal ob er Ahnung von Design hat, weil dieses automatisch und übergreifend existiert. Die Mythopedia läuft jetzt seit dem Winter 2020 und wurde in seitdem von 56 Usern mit insgesamt 1414 Seiten befüllt. Relativ vieles davon stammt aus alten Aufzeichnungen, abgetippten IT-Texten, Texten aus alten Wikis und einigen Spielersammlungen, die wir nutzen durften oder selbst angelegt haben. Aber auch die von uns geschriebenen Konzepte, die teilweise auch in SL-Handbüchern, Guides und Plothandbücher verwendet wurden, fanden Einzug in das Projekt.  Das Bemerkenswerteste ist, was für Dinge man wieder findet und was man alles vergessen hat. Ich würde von mir sagen, dass ich die Inhalte des Untoten Fleisches auf einem gutem Niveau beherrsche, aber die Hintergrundgeschichte von Hector oder Gerchow Parival (und waren das eigentlich Ankh oder nur Ankorianer?) war mir dann doch nicht mehr klar. Und es war eine sehr schöne Erfahrung endlich mal völlig ohne Zeitdruck, wegen einer nahenden Con, über die Inhalte reden zu können. Normalerweise erlebe ich diese tiefe Beschäftigung mit Themen nur, wenn man mit Zeitdruck den Plot für eine Großcon schreibt – gerne auch mal für eine, wo man eigentlich Spieler sein wollte – und mit einem sehr nahem Zeitlimit versucht herauszufinden, welche genauen Aspekte Hagen Verin hatte und warum zu Hölle das nicht mal aufgeschrieben wurde? Aber die Mythopedia ermöglicht, dass wir alle einmal zusammentragen können was wir über die Jahre geschrieben haben. Was Mitraspera ausmachte und was bisher passiert ist. Ein solches Projekt zum Sammeln all dieser Inhalte war in der Vergangenheit wieder und wieder versucht worden, es gab ein von Ehrenamtlichen aufgesetzes Plot-Wiki für Autoren, was aber stets im Stress vernachlässigt wurde und ständig hinterher hinkte. Das Mythodea-Ost Wiki ist zweimal durch einen Hack verloren gegangen und das aktuelle Ostwiki, wie andere Wikiprojekte von Spielgemeinschaften, dient vor allem dem Zweck reines Spielerwissen aufzulisten und ist vor allem an Spieler adressiert . Die Mythopedia ist aber absichtlich nicht nur von Spielern, sondern auch aus der Perspektive von Autoren, SLs und NSCs geschrieben, auch weil wir aktuell schon 50 Autoren in dem Projekt haben und diesmal darauf geachtet wurde die objektive – so dies im Medium LARP möglich ist, so aber zumindest die intendierte – Wahrheit abzubilden. Was jetzt hoffentlich möglich ist: Leute, die Mythodea bespielen wollen, können jetzt selbstständig entscheiden, was sie wissen und können leichter in Mythodea spielen. Leute, die Mythodea organisieren wollen, können auf so gut wie alles zugreifen, was bisher bespielt wurde und quasi Geschichte bzw. Kanon ist. Leute, die Inhalte nutzen möchten, können in vielen Fällen auch direkt die Autoren fragen, wie manche Dinge angedacht waren, da wir versuchen alle Autoren aufzulisten – Stichwort Urheberschaft. Leute, die selber Wissensspiel betreiben können im Zweifel nachgucken und OT bewusst entscheiden, ob sie richtiges oder falsches Wissen weitergeben Was ich mir noch wünsche: Ich würde gerne so viele Siedlercons und ihre Inhalte wie möglich in der Mythopedia platzieren, einfach weil dort auch sehr, sehr viel Inhalt beigesteuert wurde und ich zumindest für die Cons die ich organisiert habe auch möchte das andere Leute mit diesen Inhalten spielen können. Eine englische Version der gesamten Mythopedia um auch fremdsprachigen Spielern einen möglichst barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Bisher ist nur ein Bruchteil des Hintergrundes in anderen Sprachen verfügbar und gerade feststehende Begriffe auf Englisch sind den wenigsten Spielern bewusst

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Erste Neuigkeiten aus dem Hintergrund-Gremium

Erste Neuigkeiten aus dem Hintergrund-Gremium Das Hintergrund-Gremium im Mitraspera e. V. ist ein Vereinsorgan, das aus den jahrelangen Erfahrungen des Mythodea-Teams heraus entwickelt wurde. Wir möchten aus den positiven und negativen Erfahrungen dieser Zeit lernen und sehen im Verein Mitraspera e. V. die Chance, vieles besser zu machen. Das Gremium im Mitraspera e. V. wird allerdings andere Aufgaben und Funktionen einnehmen als das ehem. Gremium des Mythodea-Teams. Dazu arbeiten wir gerade an einem Kodex, in dem wir das Selbstverständnis unserer zukünftigen Aufgaben transparent darlegen. Dieser soll nach Möglichkeit noch im September veröffentlicht werden. In diesem Kontext wurde in den letzten Wochen die berechtigte Kritik an uns herangetragen, dass die Namensgebung ein “Weiter wie bisher” suggeriere. Diesen Impuls können wir sehr gut nachempfinden. Wir haben uns daher der Initiative einiger Mitglieder einstimmig angeschlossen und dazu aufgerufen, Namensvorschläge zu sammeln, damit der nächsten Mitgliederversammlung eine Namensänderung des Gremiums vorgeschlagen werden kann.

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Mitraspera, eine gewebte Liebe

Mitraspera, eine gewebte Liebe Von Lena Weber Ich beschreibe Mitraspera gerne als großen Raum, in dem es viele Teppiche gibt. Jeder Teppich ist eine Geschichte, ein Kunstwerk, ein Charakter – all das Material, aus dem diese Welt besteht. Teppiche berühren einander, überschneiden sich manchmal auch. Es gibt ganze Wege und Plätze von Teppichen, über die man wandeln kann, und auch vereinzelte Lichtungen, irgendwo allein im Raum. Es gibt aber auch ganz viele leere Stellen mit nacktem Boden, die noch darauf warten, gefüllt zu werden. Manche Teppiche finde ich schöner als andere. Aber alle sind wertvoll. Manche waren einst wertvoll, weil man über sie hinweg gehen konnte, um woanders neu anzufangen, auch wenn sie jetzt verschlissen und wenig beachtet sind. Diejenigen, die diese Teppiche geknüpft haben, sind mit ihnen verbunden: Sie alle haben ein Stückchen ihres Herzens hinein gewebt, egal ob sie nur ein kleines Eckstück oder einen ganzen Teppich gewebt haben. Der eine oder andere hat als “Autor” ganze Räume mit Teppichen gefüllt. Ich habe 2006 mein erstes Stückchen Teppich gewebt. 2018 war das bisher letzte. Dazwischen ist unglaublich viel von mir, meiner Liebe, Zeit, Tränen und Freude nach Mitraspera geflossen. Und auch wenn ich meiner Liebe nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken konnte, die sie verdient hat, so liebe ich es auch weiterhin – denn es ist ein Teil von mir. Ich liebe Mitraspera auch dafür, dass viele Weber einen Raum mit Teppichen füllen können. Gemeinsam, zusammen. Und dass jeder auf den Teppichen der anderen laufen und verweilen darf, wenn er gut darauf Acht gibt und sich an Regeln hält. Ich wurde unruhig, als ich merkte, dass mein Mitraspera sich urplötzlich veränderte und ich dem scheinbar machtlos ausgeliefert war. Mehr als je zuvor, denn im Wandel war Mythodea schon immer.  Plötzlich wurden Teppiche weggeräumt, Wege versperrt, andere Weber verscheucht. Die Regeln zur Raumnutzung wurden abrupt geändert, oder man kündigte an, dass dies zeitnah passieren würde. Gespräche von vielen Leuten über einen recht langen Zeitraum schienen nichts oder wenig zu bringen. Das gefiel mir nicht. Ich hatte Sorge, fast schon Angst, um mein geliebtes Mitraspera, und begann es zu verteidigen. Nicht mit eloquenten Gesprächen, wie das andere versuchten. Eher so mit wildem Gefuchtel eines Schwertes und lautem Gebrüll, ohne genau zu wissen, was ich da eigentlich tue und was das bringen soll.  Ich webe gleichzeitig an vielen anderen Stellen in meinem Leben, und ich kann nicht überall zugleich sein. Mir fehlte die Idee, was ich tun könnte, außer in blinder Panik meine Teppiche zu nehmen und jedem zu verbieten, sie zu benutzen. Ich hätte sie gar nicht tragen können, nicht alle. Aber vielleicht die großen, auf die ich stolz bin. Das hätte aber ihren Sinn zunichte gemacht, denn in einem anderen Raum würden sie nicht wirken. Ohne die anderen Teppiche wären sie wertlos. Den Raum könnte man allerdings ersetzen. Ich redete mit ein paar wenigen alten Weggefährten darüber, was sie machen wollten und wie sie sich fühlten. Wir stellten schnell fest, dass wir uns alle in einer ähnliche Lage befanden – doch eine Lösung fand sich irgendwie nicht. Dann rief mich vor ein paar Tagen ein alter Gefährte an, bat um etwas von meiner Zeit. Er erzählte mir, dass es vielen Webern so erging, wie es mir gerade geht. Dass sie Mitraspera als gemeinsames Projekt bewahren wollen. Und das wir alleine nichts mit unseren Teppichen anfangen können, selbst wenn jeder die seinen nehmen würde. Aber eine gute Lösung könnte ein Schulterschluss sein. Gemeinsam, wie früher, können wir unsere Teppiche für alle zugänglich machen, sie herzeigen, wie ein Kunstwerk, in das viel Liebe geflossen ist. Und wir können jedem erlauben, ohne Eintritt in die Kunsthalle zu gehen, neue Teppiche zu weben und sie mit anderen zu verbinden. Und so unterstütze ich diesen Verein, denn er ermöglicht es, wenn alle mitmachen, dass das Kunstwerk Mitraspera weiter leben und wachsen darf, dass jeder eintreten und sich verewigen darf. Notfalls als Wanderausstellung und viel kleiner als bisher.

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Aus dem Maschinenraum einer Vereinsgründung

Aus dem Maschinenraum einer Vereinsgründung Von Franziska Huber Wenn ich diesen Text schreibe, steht die Veröffentlichung der Webseite von Mitraspera e. V. einen Tag bevor. Gerade passieren etwa hundert Dinge gleichzeitig. Telefonate werden geführt, Konzepte erarbeitet, Dokumente erstellt, kommentiert und lektoriert. Es ist absehbar, dass wir vieles von dem noch schaffen werden, was wir uns vorgenommen haben, aber auch irgendwie unvorstellbar. Denn von der konkreten Idee bis zum morgigen Tag sind nur wenige Wochen vergangen. Allein die ersten Wochen gingen für Überzeugungsarbeit, konzeptionelle Gedanken, Finden eines gemeinsamen Arbeitsmodus und die Klärung der grundsätzlichen Ausrichtung des Vereins drauf. Beeindruckend, mit wie viel Elan, mit wie viel Streitlust und Liebe für das gemeinsame Projekt alle Beteiligten hier rund um die Uhr gearbeitet haben. Und wenn ich schreibe “rund um die Uhr”, dann meine ich das. Denn es gab Tage, an denen Kathrin (die in den USA lebt) nach unserer Zeit am frühen Morgen den Entwurf eines Textes abschloss und wenige Minuten später die Ersten von uns (die mit kleinen Kindern) schon wieder wach waren und begannen zu lektorieren. Wir alle waren und sind durchweg begeistert von der Stimmung untereinander, dem Gefühl, als Mitrasperafamilie zusammen an der großen Sache zu werkeln – mit höchstem Einsatz, größter positiver Energie und viel Liebe. Wie früher. Wir erarbeiteten allein innerhalb der letzten zwei Wochen 49 Dokumente, kommunizierten in 12 verschiedenen Discord-Kanälen, telefonierten mit über 30 Personen, legten insgesamt über 2000 km Reisestrecke zurück, hielten acht Audiokonferenzen und drei Videokonferenzen ab. Und jetzt sind wir live.Mitraspera e. V.

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Wie es sich anfühlt, heimzukommen

Wie es sich anfühlt, heimzukommen Von Daniel Simons Seit ich 2018 meinen Abschied aus dem Plot- und SL-Team verkündet und durchgezogen habe, hat sich in meinem Leben viel verändert. Mittlerweile bin ich zweifacher Vater, und Liverollenspiel spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle in meinem Leben. Aber eine Sache habe ich von Anfang an extrem vermisst, und hier hinterließ Mitraspera eine riesige Lücke in meinem Herzen. Was ich vermisse, war nicht unbedingt die Kreativarbeit, die vielen bunten Geschichten und „unser“ Werk. Es war die Tatsache, dass die Spielwelt Mitraspera immer so ein großartiges Gemeinschaftsprojekt war und ist. Es waren die vielen unterschiedlichen Menschen, mit denen man Jahr für Jahr gemeinsam etwas ganz Großartiges leistet. Klar, zu einigen wenigen bestehen auch heute noch enge Freundschaften, aber viele andere Kontakte reduzierten sich auf ein absolutes Minimum. Schon vor einigen Jahren, als ich noch selbst aktiv war, waberte mal die Idee eines Vereins durch den Raum, der die Kreativarbeit kuratieren könnte. Damals hat das dann keinen wirklichen Drive entwickelt, aus welchen Gründen auch immer. Als dann jetzt vor einigen Wochen Christian auf mich zukam und mir von den Plänen mit Mitraspera e.V. erzählte, hatte ich zunächst das Gefühl, schon viel zu weit weg zu sein, und verlangte Bedenkzeit. Doch dann kam es schnell wieder, das Mitraspera-Fieber. Ein paar Telefonate mit alten Freundinnen und Freunden später, eine kurze Videokonferenz, und ich war Feuer und Flamme. Dieses Gefühl, wieder mit den geliebten Menschen die gemeinsame Sache voranbringen zu können, ist einfach toll.  Und die Tatsache, dass wir mit all unserer geballten Erfahrung und Kompetenz jetzt Mitraspera helfen wollen, den nächsten großen Schritt als großes Gemeinschaftsprojekt zu gehen, ließ mir keine andere Wahl. Jetzt bin ich also wieder hier, in meinem geliebten Mitraspera und inmitten meiner liebsten Freund*innen. Und ich freue mich darauf, ganz viele alte Bekannte wiederzusehen und auch möglichst viele neue Gesichter und Geschichten kennenlernen zu dürfen.

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