Mitraspera ist nach fast zwanzig Jahren mit all den bunten Inhalten zu einem lebendigen Gemeinschaftsprojekt herangewachsen, wie es im deutschen Larp-Bereich kaum vergleichbare gibt. In der einmaligen Kombination aus großen und kleinen Veranstaltungen, dem Kampagnen-, Brief- und Forenspiel ist etwas Einmaliges entstanden: eine gemeinsame Welt, die es uns das ganze Jahr über erlaubt, einen geschlossenen, dichten Hintergrund voller Abenteuer und toller Geschichten zu erleben. Aus Hunderten einzelner Blickwinkel ergibt sich so eine große, gemeinsame Erzählung, in der sich Platz für all die großen und kleinen, bodenständigen und fantastischen Geschichten findet, die sich zwischen den bespielten Figuren und der Welt, in der sie leben, entspinnen.
Uns ist wichtig, dass unsere gemeinsam geschaffene Spielwelt auch weiterhin von allen genutzt werden kann. Sie soll jedem zur Verfügung stehen, der oder die sie nutzen möchte. Die Konsistenz der Welt soll dabei gewahrt und gleichzeitig eine transparente Balance gefunden werden – zwischen dem Respekt für Bestehendes und der Offenheit für neue, notwendige und bereichernde Entwicklungen. Für uns ist und war die Welt von Mitraspera immer ein gemeinsames Projekt, das wir zusammen entwickelt haben und an dem alle Anteil haben. Da dieses Projekt gemeinsam gepflegt und erstellt wurde, ist es uns auch wichtig, dass alle Teil davon sein und die Inhalte nutzen können – für Cons, Lieder, Gedichte, Bilder, Geschichten, freies Forenspiel usw. Außerdem ist uns wichtig, dass die Autor*innengemeinschaft als Erstellende der Inhalte auch weiterhin als deren Urheberin gesehen wird und Teil deren Weiterentwicklung und vor allem auch Verwendung sein darf.
Schon seit der Entstehung unseres Hobbys gibt es ein Spannungsfeld zwischen den Firmen, die Liverollenspiele mit einer „kommerziellen“ Note organisieren, und den ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Denn Liverollenspiel kann überhaupt nur so vielfältig und großartig sein, wie es in der Welt Mitraspera ist, wenn sich viele Menschen mit unendlicher Kreativität, mit Fleiß, mit Ideen und Unterstützung einbringen. Aber genauso brauchen große Veranstaltungen auch die Professionalität eines LARP-Veranstaltenden mit hauptamtlichen, bezahlten Mitarbeitenden. Und auch wenn bei den Großveranstaltungen immer der Eindruck entsteht, die Firmen stopfen sich die Taschen voll, so bleibt nach Abzug der Kosten für Location, Logistik, Sanitäranlagen, Teamsupport und Personal meist nur noch das übrig, was die Firma braucht, um Büro, Fundus und laufende Kosten zu decken. In den seltensten Fällen ist also jemand durch Liverollenspiel reich geworden. Trotzdem aber kann die Community dankbar dafür sein, dass es Unternehmer*innen gibt, die das Hobby mit ihren Fähigkeiten unterstützen und fördern. Das Spannungsfeld entsteht also häufig da, wo sich ehrenamtliche und hauptamtliche Strukturen beißen, es aufgrund sehr unterschiedlicher Anspruchshaltungen nicht gelingt, den*die Ehrenamtliche*n für ihre*seine “Arbeit” Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenzubringen und wo das Gefühl aufkommt, die Unternehmen würden sich auf Kosten der Ehrenamtlichen bereichern.
Die Satzung und die Grundprinzipien des Vereins sind daher auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und eine faire, transparente und respektvolle Kommunikation ausgelegt. Wir streben an, ein Bindeglied zwischen den Beteiligten zu sein und zwischen ihnen zu vermitteln, wenn dies nötig sein sollte.